Die Crédit-Suisse (CS) entwickelt sich katastrophal . Soll sie nicht vor die Hunde gehen, so muss in den obersten Rängen – Verwaltungsrat und Geschäftsleitung – ein durchgreifendes Revirement stattfinden. Zu lange haben sich Seilschaften gegenseitig in Positionen hochgehisst, an denen sie überfordert waren. So sitzt der ehemalige Verwaltungsratspräsident nach wie vor im Verwaltungsrat – der Kontinuität wegen.
Zu starke Worte – ? Wohl kaum für den Aktionär, der den „3Q10 Aktionärsbrief“ studiert. Kein Wort von der misslichen Lage im von Dougan und Doerig verfassten Text. Aber die Lage ist schlichtweg katastrophal: Der „Reingewinn“ des 3. Quartals 2010 hat, gegenüber dem 2. Quartal 2010, um über 60 (sechzig!) Prozent abgenommen; in den ersten neun Monaten dieses Jahres beträgt die Abnahme beinahe 30 Prozent im Vergleich mit den ersten neun Monaten des Jahres 2009; gegenüber dem 3. Quartal 2009 hat der „Reingewinn“ sage und schreibe um 75 Prozent(!!!) abgenommen. In gleicher Grösse ist demnach das „Ergebnis pro Aktie“ zurückgegangen. Die „Eigenkapitalrendite“ beträgt nur noch 7.0 Prozent, gegenüber fast 18 im Vorquartal und 25.1 Prozent vor einem Jahr. Das „Aufwand-Ertrags-Verhältnis“ verschlechtert sich immer mehr. Im Volksmund: „Die CS-Spitze strampelt, aber bewirkt nichts.“ Der Betrag der „Verwalteten Vermögen aus fortzuführenden Geschäftsbereichen“ ist praktisch konstant geblieben. Alle „Bilanzdaten“ stehen im Minus. Die „Anzahl Mitarbeitende (Vollzeitbasis)“ hat zugenommen.
Es scheint als ob die beiden „Ds“ – Dougan und Doerig – die Aktionäre für dumm verkaufen wollen. Die CS-Aktionäre erwarten in einem Bericht der CS-Führungsspitze Erklärungen für das katastrophale Abschneiden und daraus abgeleitet, Erkenntnisse, was sie in Zukunft besser machen wollen – zum Beispiel den Sessel räumen.
Die Deutsche Bank, unter der Leitung des Schweizers Dr. Josef Ackermann ist dagegen ein Kronjuwel.