Rheinische Post vom 31.08.2011, verfasst von Nicolas Berthold
Düsseldorf (RPO). Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat sich für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. In Stadtgebieten soll nach Wunsch der Gewerkschaft der Polizei (GdP) überall Tempo 30 gelten. Mit einem umfangreichen Positionspapier befeuert die GdP die Diskussion um die Sicherheit auf deutschen
Formularende
„Wir wollen größtmögliche Mobilität bei höchstmöglicher Sicherheit auf den Straßen in NRW gewährleisten“, wie GdP-Sprecher Michael Mertens auf Anfrage unserer Redaktion erklärt. Hintergrund dieses Konzepts, an dem die Polizei seit einem Jahr gearbeitet hat, sind die 550 Verkehrstoten, die im vergangenen Jahr in NRW ihr Leben verloren.
Der Großteil davon durch überhöhte Geschwindigkeit, viele durch Alkoholmissbrauch. Mertens: „Uns geht es nicht darum, die Mobilität oder Freiheit der Autofahrer einzugrenzen – vielmehr wollen wir die Zahl der Toten auf unseren Straßen minimieren. Wir freuen uns über jeden Verkehrstoten weniger.“
In ihrem „Verkehrspolitischen Programm“ fordert die NRW-GdP unter anderem ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen, maximal Tempo 90 auf Landstraßen und Tempo 30 innerorts.
„Die Sterberisiko bei Unfällen mit Tempo 60 liegt bei einhundert Prozent“, warnt Mertens. „Bei Tempo 30 steigt die Überlebenschance auf 70 Prozent.“ Daher ist die Diskussion über neue Geschwindigkeitsbegrenzungen aus Sicht der GdP unvermeidlich. Mertens: „Es gilt, die Straßen zu entschleunigen, um die Sicherheit zu erhöhen.“
Insbesondere auf Autobahnen bestehe der GdP zufolge Handlungsbedarf. Die derzeit vorgeschriebene Richtgeschwindigkeit von Tempo 130 müsse in ein generelles Tempolimit von 130 umgewandelt werden. „Wir gehen davon aus, dass wir mit unserer Forderung eines Tempolimits auf Autobahnen in der Politik Gehör finden. Dadurch würde zudem die Staugefahr sinken, weil der Verkehr einheitlicher fließt“, ist sich der GdP-Sprecher sicher.
Verlangt werden auch eine Absenkung der Promillegrenze auf 0,3 sowie verpflichtende Sicherheitstrainings für Fahranfänger und Senioren ab 75 Jahren. Zugleich fordern die Verkehrsexperten der GdP eine Aufstockung des Personals. Autofahrer sollen möglichst immer bei Verkehrsverstößen von Polizisten angehalten und über Sinn und Zweck der Kontrollen aufgeklärt werden.
Rhoenblicks Meinung:
Erinnern wir uns an Stadlers Lüge in der Weltwoche:
„Es gibt kein anderes Verb als “lügen” um folgende Aussage von Herrn Rupert Stadler, CEO von Audi, zu qualifizieren: “Über neunzig Prozent der Autobahnen sind in Deutschland heute de facto elektronisch reguliert, zumindest phasenweise. Gibt es wenig Verkehr, wird freie Fahrt gegeben, bei viel Verkehr wird beispielsweise die Geschwindigkeit auf 120 km/h gedrosselt.” Dies sagt Herr Stadler in einem von der Weltwoche (CH) veröffentlichten Interview.“