„FAZ“, Feuilleton vom 26.02.2011, [verfasst] abgeschrieben von Marcus Jauer:
Das öffentliche Bild von Karl-Theodor zu Guttenberg ist kein Plagiat. Es ist eine Eigenleistung der Presse und entstand in mühevoller Kleinarbeit. Die Vorwürfe, dabei sei bewusst getäuscht worden, sind abstrus. Eine Rekonstruktion.
„Der CSU-Vorstand hat am Montag [November 2008] den Bundestagsabgeordneten Karl-Theodor zu Guttenberg einstimmig zum Generalsekretär der Partei berufen. Der 36 Jahre alte Politiker kündigte an, er wollen eine deutliche Aussprache pflegen, die auf Substanz gegründet sei.(1) [„FAZ“ vom 14.11.2008]. Schon lange gilt Guttenberg als eines der Talente der CSU. Wenn Reportagen über vielversprechende Jungpolitiker geschrieben wurden, war zu Guttenberg stets an erster Stelle dabei.(2) Guttenberg wirkt jungenhaft, nachdenklich und freundlich. Dass er mehr als einmal die Worte „Da hab ich auch keine Lösung parat“ wählt, macht ihn zu einem eher untypischen Standesvertreter – wenn man bedenkt, dass viele Politiker wie auf Knopfdruck wortreich politische Stanzformeln absondern, selbst wenn sie keine Ahnung von der Sache haben.(3)“
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„Nicht nur weil in ihm ein gutes Stück 17. Jahrhundert steckt, diese frühneuzeitliche Zwischenwelt aus Haltung und Aufbruch, ihrem mythologischen Habitus, der Verheiratung von Macht und Methode, dem letzten Einklang von hergebrachter Adelsform und offener Rationalität.(81) Es ist unglaublich, was da zusammenkommt. Das gibt schon eine Farbigkeit, die kein Normalgeborener so ohne Weiteres aufbieten kann.(82) Seit Joschka Fischer hat es diese Unantastbarkeit des Charismas nicht mehr gegeben. Er ist der Mann des Jahres.(83) [Zitat 81 bis 83 aus „focus“ vom 13.02.2011]
Macht keinen guten Mann kaputt. Scheiß auf den Doktor.(84)“ [„Bild“ vom 17.02.2011]
Vollständiger Text und Fussnoten siehe „FAZ“ vom 26.02.2011 (Link vorhanden)
Kommentar von Rhoenblick:
Der Werdegang des KF von und zu Guttenberg vom CSU-Generalsekretär bis zum Verteidigungsminister, der „handwerkliche Fehler an seiner Doktorarbeit eingesteht – mehr nicht. Die seriöse deutsche Presse hat ihr Wächteramt, ihr Aufgabe als 4. Gewalt bestens erfüllt – im Gegensatz zu „Bild“, „die Bunte“, „Focus“ und – leider – auch „Die Zeit“.
Kommentar von Rhoemblick;