Frankfurter Rundschau – ein ausgezeichneter Artikel: "Die Aussitzer"

Leitartikel der „Frankfurter Rundschau “ vom 22.02.2011, verfasst von Brigitte Fehrle.
Alle, die sich jetzt um Guttenberg aufbauen, werden Schaden nehmen. Wer wider bessere Einsicht diesem Minister die Verantwortung abnimmt, akzeptiert ihn als Maßstab für das eigene Handeln.

Helmut Kohl hat ein großes Lob verdient. Er hat in vorbildlicher Weise für politische Hygiene und die Wahrung von Anstand und guten Sitten gesorgt. Er hat dazu beigetragen, dass nicht mit zweierlei Maß gemessen wird, er hat sich als konsequent und unbestechlich erwiesen. Das war im Jahr 1985, als der damalige Kanzler seinen Regierungssprecher Peter Boenisch entließ, weil gegen diesen ein Ermittlungsverfahren wegen eines Steuerdelikts eingeleitet wurde. Kohl hat damals nicht gesagt, er habe schließlich einen Regierungssprecher und keinen Steuerfachbeamten eingestellt. Er fand kein Wort der Entschuldigung, der Rechtfertigung. Er sagte nicht, Boenisch sei ein hervorragender Regierungssprecher und habe eben einen Fehler gemacht, der allerdings mit seiner Arbeit nichts zu tun habe. Er hat ihn einfach rausgeworfen. Wie gesagt, das war der frühe Kohl.
Vollständiger Text siehe „Frankfurter Rundschau“ (Link vorhanden)
Roehnblicks Kommentar:
Ein ausgezeichneter Artikel, dem ich eine weite Verbreitung wünsche. „Guttenberg ist ein Menschenverführer“. Das hat es in Deutschland immer wieder gegeben, vom „Rattenfänger von Hameln“ bis zu Adolf Hitler, Reichskanzler. „Guttenberg spielt mit der unterschwelligen Intellektuellenfeindlichkeit, mit der latenten Verachtung für die Medien … .“
Es manifestiert sich eine gewaltige Erosion der Werte, die für eine Demokratie  eine conditio sine qua non“ sind: Ehrlichkeit, Redlichkeit, Glaubwürdigkeit, Vertrauen. Frau Dr. Merkel, Bundeskanzlerin, ihre Entourage und auch der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirchen Deutschlands, Nikolaus Schneider haben durch ihre Duldung, ja Missachtung des Guttenbergschen Fehlverhaltens versagt, sie tragen eine grosse Schuld an der sich weiterentwickelnden Misere. Fehleinstellungen manifestieren sich dieser Tage in den Schulen. Wie sollen deutsche Schulen, erst recht deutsche Hochschulen und Universitäten auf solche Unredlichkeiten, auf Betrug in „selbständigen“ Arbeiten, an Prüfungen in Zukunft reagieren?
Vollständiger Text siehe „Frankfurter Rundschau“ vom 23.02.2011 (Link vorhanden)

Über Juerg Walter Meyer 403 Artikel
Geburtstag 22. November 1937 Geschlecht Männlich Interessiert an Männern und Frauen Sprachen Schwizerdütsch, Deutsch, Schweizer Französisch und Englisch Politische Einstellung Liberalismus Meine politischen Ansichten und Ziele:Förderung der, Forderung nach und Durchsetzung der Eigenverantwortlichkeit. Liberal, – der Staat ist jedoch kein Nachtwächterstaat. Post, öffentlicher Verkehr sind Staatsaufgaben; diese und andere Staatsaufgaben kann er delegieren – Kontrolle ist besser als Vertrauen. – Generell: K-Kommandieren, K-Kontrollieren, K-Korrigieren – unter Inkaufnahme dass man als unangenehm empfunden werden kann. – Unabhängige Justiz, die ihre Entscheide nach Erlangung der Rechtskraft auch durchsetzen kann; keine Einsparungen bei der Polizei. – öffentliche Schulen, dreigliedrige Oberstufe. Nur die besten gehen auf ein Gymnasium; Matur = Reifezeugnis für Studium; Studiengebühren an den Hochschulen und Universitäten – ausgebautes Stipendienwesen. Prüfen, welche Aufgaben des Staates dem BWLer-Massstab ausgesetzt werden können. „Gewinn“ ist nur ein Massstab für das Funktionieren eines Staatswesens. In gewissen Bereichen – Schulen – BWL-Einfluss wieder zurückfah Kontakt Nutzername rhoenblickjrgmr(Twitter) Facebook http://facebook.com/juergwalter.meyer Geschichte nach Jahren 1960 Hat einen Abschluss von ETH Zürich 1956 Hat begonnen hier zur Schule zu gehen: ETH Zürich 1950 Hat einen Abschluss von Realgymnasium 1937 Geboren am 22. November 1937