Griechenland – Ein unrettbares Land, seit 150 Jahren

Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 17. Februar 2012; verfasst von Edmond About; Übersetzung aus dem Französischen von Philipp Reuter (www.gazette.de)
Von seinen Schulden gelähmt, am Tropf europäischer Mächte, behindert durch seine ineffiziente Verwaltung: Diese gnadenlose Bestandsaufnahme der griechischen Probleme verfasste der französische Schriftsteller Edmond About… im Jahr 1858. Heute kursiert der Text in Europa.
Griechenland ist das einzige bekannte Beispiel eines Landes, das seit dem Tag seiner Geburt im totalen Bankrott lebt. Wenn Frankreich oder England sich nur ein einziges Jahr in dieser Lage befänden, würden wir dort schreckliche Katastrophen erleben. Griechenland lebt nun schon seit zwanzig Jahren in Frieden mit einem Staatsbankrott. Alle griechischen Budgets, vom ersten bis zum bisher letzten, weisen ein Defizit auf.
Wenn in einem zivilisierten Land die Einnahmen nicht ausreichen, um die Ausgaben zu bestreiten, ist das Mittel einer Staatsanleihe im Innern vorgesehen. Dieses Mittel hat die griechische Regierung noch nie versucht, und der Versuch wäre auch erfolglos gewesen. Die Schutzmächte Griechenlands mussten schließlich die Zahlungsfähigkeit des Landes garantierten, damit das Land über eine Anleihe im Ausland verhandeln konnte. Die Mittel, die durch diese Anleihe zur Verfügung standen, wurden von der Regierung ohne irgendeinen Nutzen für das Land selbst verprasst; und nachdem das Geld einmal ausgegeben war, mussten die Garantiemächte aus purem Wohlwollen die Zinsen bedienen. Griechenland konnte sie überhaupt nicht mehr bezahlen.
Heute verzichtet das Land auf jede Hoffnung, die Kredite jemals zurückzahlen zu können. Im Fall, dass die drei Schutzmächte in alle Ewigkeit für Griechenland weiterbezahlen, wäre das Land aber auch in keiner viel besseren Lage. Seine Ausgaben sind immer noch nicht durch seine Einnahmen gedeckt.
Griechenland ist das einzige Land, in dem Steuern in Naturalien bezahlt werden. Das Geld ist auf dem Lande so rar, dass man sich auf diese Form der Steuererhebung herablassen musste.
Lesen Sie den ganzen Text auf der Website der Frankfurter Allgemeinen Zeitung…

Staatenloser Staat

Heute bestätigt Die Zeit Edmond Abouts Worte und verweist auf die mangelnde Kommunikation in der griechischen Regierung und die aberwitzige Anzahl von Beamten in einem obsoleten Staat.
So sehr die Brüsseler Instanzen sich auch anstrengen mögen, um Griechenland zu retten, versichert Die Zeit, ihre Bemühungen sind vergeblich. Wenn Griechenland nicht einen wirklich modernen Staat aufbaut, werden auch die Reformen nicht greifen.
State building kannte man bislang vor allem aus kriegsversehrten Regionen. Nun geht es um ein EU-Land. Denn der Staat, den man vor der drohenden Pleite bewahren will, er existiert so gar nicht.
Link: http://www.presseurop.eu/de/content/article/1520951-ein-unrettbares-land-seit-150-jahren
Rhoenblicks Kommentar:
Die europäischen Politiker haben gehandelt und handeln noch heute, ohne jede Kenntnis über das Land, die Leute, die Geschichte von Griechenland. Frau Merkel, in der DDR aufgewachsen, an der Spitze der Technokraten. In der DDR fand keine humanistische Bildung statt. Deutschland hat sich leider nicht überlegt, was der Frau Merkel für eine Staatsführung abgeht – eine klassische Bildung. Frau Merkel mit Dekolleté in Bayreuth ist kein Gegenbeweis.

Über Juerg Walter Meyer 405 Artikel
Geburtstag 22. November 1937 Geschlecht Männlich Interessiert an Männern und Frauen Sprachen Schwizerdütsch, Deutsch, Schweizer Französisch und Englisch Politische Einstellung Liberalismus Meine politischen Ansichten und Ziele:Förderung der, Forderung nach und Durchsetzung der Eigenverantwortlichkeit. Liberal, – der Staat ist jedoch kein Nachtwächterstaat. Post, öffentlicher Verkehr sind Staatsaufgaben; diese und andere Staatsaufgaben kann er delegieren – Kontrolle ist besser als Vertrauen. – Generell: K-Kommandieren, K-Kontrollieren, K-Korrigieren – unter Inkaufnahme dass man als unangenehm empfunden werden kann. – Unabhängige Justiz, die ihre Entscheide nach Erlangung der Rechtskraft auch durchsetzen kann; keine Einsparungen bei der Polizei. – öffentliche Schulen, dreigliedrige Oberstufe. Nur die besten gehen auf ein Gymnasium; Matur = Reifezeugnis für Studium; Studiengebühren an den Hochschulen und Universitäten – ausgebautes Stipendienwesen. Prüfen, welche Aufgaben des Staates dem BWLer-Massstab ausgesetzt werden können. „Gewinn“ ist nur ein Massstab für das Funktionieren eines Staatswesens. In gewissen Bereichen – Schulen – BWL-Einfluss wieder zurückfah Kontakt Nutzername rhoenblickjrgmr(Twitter) Facebook http://facebook.com/juergwalter.meyer Geschichte nach Jahren 1960 Hat einen Abschluss von ETH Zürich 1956 Hat begonnen hier zur Schule zu gehen: ETH Zürich 1950 Hat einen Abschluss von Realgymnasium 1937 Geboren am 22. November 1937