K.F. – bayerische Wettertanne – Lichtgestalt oder Betrüger?

Rhönblicks Leserbrief an schweizerische Zeitungen (es gibt davon auch eine Kurzfassung)

Die Antwort einer Mehrheit des deutschen Volkes ist eindeutig: Rhythmisches Klatschen im Saal, die Blaskapelle spielt den Defiliermarsch, “eine zünftigere Begrüßung hätte sich Franz Josef Strauß zu seinen besten Zeiten nicht wünschen können“. Jedoch, „anders als Strauß greift Guttenberg weit über das bürgerliche Lager hinaus“. So berichtet die „FAZ“ am 23.02.2011 aus dem hessischen Kelkheim über den Auftritt von Freiherr Karl-Friedrich von und zu Guttenberg, zurzeit Verteidigungsminister von Frau Merkels Gnaden, der „Wettertanne nach dem Sturm“. Die Rede des Freiherrn wird immer wieder von tosendem Beifall unterbrochen. Die gesamte hessische CDU-„Prominenz“ wie Koch oder Bouffier klatscht frenetisch.
Meinungsumfragen bestätigen den grossen Rückhalt im deutschen Volk: 50% bestätigtem ihm Glaubwürdigkeit, 73 % sind gegen einen Rücktritt als Verteidigungsminister (Forsa-Studie für den „Stern“). In der Fernsehsendung „Hart aber fair“ erhielt Freiherr von und zu Guttenberg sogar Beistand des Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirchen: „Von Entschuldigen und Vergeben sprach Nikolaus Schneider, von moralischen Standards und von Werten. Zudem appellierte er an alle, den Menschen Karl-Theodor nicht nur nach diesem einen Ereignis zu beurteilen. Man solle nicht nur den fehlgeleiteten Wissenschaftler sehen, sondern auch den Politiker und die Privatperson.“ („Weltonline“ vom 24.02.2011). Frau Bundeskanzlerin Dr. phys. Merkel, die in der DDR eine Dissertation geschrieben hat, macht auch eine solche Spaltung der Person Guttenbergs, wenn sie sagt, sie habe keinen wissenschaftliche Mitarbeiter sondern einen Minister angestellt(sic!). Etwas weniger elegant, aber dem Sinne nach gleich formuliert die „Bild“-Zeitung: „Scheiß auf den Doktor“. „Wohl war: Ein Monarch braucht keine Doktortitel“ kommentiert die „FAZ“ am 23.02.2011. Die Kanzlerin pfeift auf die Moral („Badisches Tagblatt“), wenn es der Sache dient“.
Die Fakten sind klar: Die Universität Bayreuth hat K.F. die Würde eines Doktors aberkannt. Die „Rhein-Neckar-Zeitung“ vom 24.02.2011 zitiert den Hochschulpräsidenten Rüdiger Bormann  unmissverständlich: “Die der Literatur ohne Kennzeichnung übernommenen Stellen seien als Plagiat zu bezeichnen“. Jedermann darf nun K.F.s Doktorarbeit als Plagiat bezeichnen. Warum aber hat diese Universität des Freiherrn Doktorarbeit mit „Summa cum laude“ bewertet? Bayreuth liegt einen Katzensprung vom Schloss der von und zu Guttenbergs entfernt. Die Opposition wirft ihm Amtsmissbrauch vor („Zeitonline“ 19.02.2011). „Zeitonline“ titelt am 22.02.2011: „Der Lügenbaron“. Guttenberg beteuert, er habe all dies nicht mit Absicht gemacht. Kann man – angesichts der Faktenlage – schon einem halbwegs vernünftigen Mensch diese Unschuldsbehauptung nicht abnehmen, dann erst recht nicht einem von und zu Guttenberg. «Die Universität Bayreuth kneift, so berichtet die («Mitteldeutsche Zeitung» vom 24.02.2011), denn sie verzichtet darauf zu prüfen, ob eine bewusste Täuschung vorliegt – und das trotz massivster Anhaltspunkte. Damit macht sie sich die Argumentation Guttenbergs zu Eigen und erleichtert ihm das politische Überleben. Das ist nicht in Ordnung.». Guttenbergs Rechtsauffassung ist die eines Gutsherrn von vor 1919.
Es ist mehr als unverständlich, es ist beängstigend wie gering viele Deutsche, Teile der Politiker-Kaste, die Bundeskanzlerin, der Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirchen, Nikolaus Schneider,  fundamentale Werte einer funktionierenden Demokratie wie Ehrlichkeit, Redlichkeit, Glaubwürdigkeit, Vertrauen achten. Einzig die deutsche Presse – ausser der bunten Adligen-Presse, versteht sich – nimmt kein Blatt vor den Mund. Es sei an das Demokratiebarometer des Institutes für Politikwissenschaft der Universität Zürich (Bühlmann) erinnert, in dem Deutschland weit vor der Schweiz rangiert.
PS – Zur Orientierung und Abrundung:
Die Familie der zu Guttenbergs gehört der römisch-katholischen Kirche an – bei „hart aber fair“ war diese jedoch nicht vertreten. Das mehrere Hundert Millionen umfassende Vermögen dieser adligen Familie von und zu Guttenberg ist in einer Familienstiftung eingebracht, die ihren Sitz in Semmering in Österreich hat. Der Vaters von Guttenbergs Stiefvater ist der in den Nürnberger-Prozessen zum Tode verurteilte und hingerichtete Nazi-Außenminister Joachim von Ribbentrop. Aus dem Nachlass der Annelies von Ribbentrop, dessen Gattin, ist ein Buch ediert worden mit dem bezeichnenden Titel: „Die Kriegsschuld des Widerstandes“. K.F. hat 2007 bereits um Erlaubnis gebeten den Doktortitel führen zu können, obschon er erst 2009 alle Bedingungen für den Doktortitel erfüllt hat. (Quelle: Wikipedia)

Über Juerg Walter Meyer 405 Artikel
Geburtstag 22. November 1937 Geschlecht Männlich Interessiert an Männern und Frauen Sprachen Schwizerdütsch, Deutsch, Schweizer Französisch und Englisch Politische Einstellung Liberalismus Meine politischen Ansichten und Ziele:Förderung der, Forderung nach und Durchsetzung der Eigenverantwortlichkeit. Liberal, – der Staat ist jedoch kein Nachtwächterstaat. Post, öffentlicher Verkehr sind Staatsaufgaben; diese und andere Staatsaufgaben kann er delegieren – Kontrolle ist besser als Vertrauen. – Generell: K-Kommandieren, K-Kontrollieren, K-Korrigieren – unter Inkaufnahme dass man als unangenehm empfunden werden kann. – Unabhängige Justiz, die ihre Entscheide nach Erlangung der Rechtskraft auch durchsetzen kann; keine Einsparungen bei der Polizei. – öffentliche Schulen, dreigliedrige Oberstufe. Nur die besten gehen auf ein Gymnasium; Matur = Reifezeugnis für Studium; Studiengebühren an den Hochschulen und Universitäten – ausgebautes Stipendienwesen. Prüfen, welche Aufgaben des Staates dem BWLer-Massstab ausgesetzt werden können. „Gewinn“ ist nur ein Massstab für das Funktionieren eines Staatswesens. In gewissen Bereichen – Schulen – BWL-Einfluss wieder zurückfah Kontakt Nutzername rhoenblickjrgmr(Twitter) Facebook http://facebook.com/juergwalter.meyer Geschichte nach Jahren 1960 Hat einen Abschluss von ETH Zürich 1956 Hat begonnen hier zur Schule zu gehen: ETH Zürich 1950 Hat einen Abschluss von Realgymnasium 1937 Geboren am 22. November 1937