[Ghadhafi]. [Muammar Ghadhafi], [Muammar al-Ghadhafi], [al-Ghadhafi], [Gaddafi]
t-online.de aktualisiert am 20.10.2011, 17:23 Uhr
Der Übergangsrat in Libyen meldet den Tod von Muammar al Gaddafi. Der gestürzte libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi i ist nach Angaben des Chefs der libyschen Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, getötet worden. „Wir haben lange auf diesen Moment gewartet“, erklärte Dschibril in Tripolis.
Ein Kämpfer der Rebellen berichtete, Gaddafi habe sich in einem „Loch“ versteckt und gerufen „Nicht schießen, nicht schießen“. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Angeblich trug er eine khakifarbene Uniform und hatte einen Turban auf dem Kopf. Er habe einen goldenen Pistole bei sich getragen, berichtet AFP unter Berufung auf einen Kämpfer. Zuvor hatte auch Informationsminister Mahmud Shamman bestätigt, dass Gaddafi bei den Kämpfen in seiner Geburtsstadt Sirte ums Leben gekommen sei. Shamman berief er sich auf Kämpfer, die den Leichnam gesehen hätten.
Ein Augenzeuge sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija, der Leichnam Gaddafis sei in das Viertel Souk al-Tawansa in Misrata gebracht worden. Dort sollte er an Gerichtsmediziner übergeben werden. Der Augenzeuge sagte, die Leiche des Tyrannen sei nicht verstümmelt. Er sei offensichtlich durch Schüsse gestorben.
Zuvor hatte auch Informationsminister Mahmud Shamman bestätigt, dass Gaddafi bei den Kämpfen in seiner Geburtsstadt Sirte ums Leben gekommen sei. Shamman berief er sich auf Kämpfer, die den Leichnam gesehen hätten.
Ein Augenzeuge sagte dem Nachrichtensender Al-Arabija, der Leichnam Gaddafis sei in das Viertel Souk al-Tawansa in Misrata gebracht worden. Dort sollte er an Gerichtsmediziner übergeben werden. Der Augenzeuge sagte, die Leiche des Tyrannen sei nicht verstümmelt. Er sei offensichtlich durch Schüsse gestorben.
Der Nachrichtensender Al-Arabija zeigte Bilder von dem Ort in Sirte, an dem die Kämpfer Gaddafi angeblich gefunden hatten. Zu sehen sind zwei große Betonröhren, darüber hat jemand auf eine Betonwand gesprüht: „Dies ist der Platz der verfluchten Ratte Al-Gaddafi – Gott ist groß“. Auf den Bildern sind außerdem zwei Leichen zu sehen, die am Boden vor den Betonröhren liegen.
Unterdessen hat die NATO bestätigt, am Donnerstagvormittag in der Nähe von Sirte einen „militärischen Konvoi“ bombardiert zu haben. Es habe sich um zwei Militärfahrzeuge gehandelt, sagte eine Sprecherin. „Sie wurden gegen 8.30 Uhr getroffen. Da wir keine Soldaten auf libyschem Boden haben, können wir nicht sagen, wer möglicherweise bei diesem Angriff getötet worden ist.“
Gaddafis Sohn Mutassim wohl ebenfalls tot
Bei den Kämpfen ist nach Angaben eines Kommandeurs auch Gaddafis Sohn Mutassim getötet worden. „Wir haben seine Leiche gefunden“, sagte Mohammed Leith. Die Leiche sowie die von Gaddafis früherem Verteidigungsminister Abu Baker Junis Dschabir seien mit einem Krankenwagen nach Misrata gebracht worden. Zunächst hatte Al-Arabija gemeldet, Mutassim sei festgenommen worden.
Erst unmittelbar zuvor hatte es die ersten Berichte über die komplette Einnahme von Sirte gegeben. „Jetzt ist ganz Sirte befreit“, zitierte der Sender Al-Dschasira einen Kommandanten des Übergangsrates hinzu. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP begann der letzte Angriff am Donnerstagmorgen und dauerte gerade einmal 90 Minuten. Die Stadt 410 Kilometer östlich von Tripolis war die letzte Hochburg des langjährigen Machthabers. „Hier in Tripolis feiern die Menschen schon auf den Straßen“, sagte ein Sprecher der Übergangsregierung.
EU begrüßt das „Ende der Gewaltherrschaft“
Die Europäische Union hat mit Erleichterung auf den angeblichen Tod des Diktators reagiert. In einer Erklärung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso heißt es: „Heute kann Libyen eine neue Seite in seiner Geschichte aufschlagen und eine neue demokratische Zukunft beginnen.“ Dies sei das „Ende der Ära von Gewaltherrschaft und Unterdrückung, unter der das libysche Volk zu lange gelitten hat“.
Die politische Spitze der EU forderte den Nationalen Übergangsrat Libyens auf, einen „breit angelegten Prozess der Aussöhnung“ einzuleiten. Dieser müsse sich an alle Libyer richten und einen „demokratischen, friedlichen und transparenten Übergang im Land ermöglichen“.