Rhoenblicks Leserbrief:
Der schweizerische Nationalbankpräsident, Dr. Philipp Hildebrand ist am 09.01.2012 per sofort zurückgetreten. Er zieht die Konsequenzen aus der Affäre mit den umstrittenen Devisentransaktionen. Er sei nicht in der Lage, seine Unschuld zu beweisen. Es stehe nur sein Wort im Raum. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sei aber auf absolute Glaubwürdigkeit angewiesen. Sein Verbleiben an der SNB-Spitze hätte gerade in dieser schwierigen Zeit immer wieder an der Glaubwürdigkeit der SNB gekratzt. Sein Rücktritt werde es erlauben, dass die SNB gestärkt aus der schwierigen Situation herauskomme.
Die SNB ist die oberste Hüterin des Schweizer Frankens. Hildebrands Fixierung des Wechselkurses zwischen Schweizer Franken und Euro auf CHF 1.20 = € 1,00 stützt den Euro. Von einer „Anlehnung“ des Schweizer Frankens an den Euro, wie die deutsche Bundeskanzlerin formulierte, kann nicht die Rede sein.
Das Verhalten des SNB-Präsidenten Hildebrand hebt sich eindrücklich ab von demjenigen des angeschlagenen deutschen Bundespräsidenten Wulff. Bis heute weigert sich Wulff, die von ihm auf die Mailbox des Chefredaktors der Bild-Zeitung gesprochenen Worte niederschreiben zu lassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (Am 09.01.2012 hat Hildebrand alle seine E-Mails und Dokumente zu den Devisentransaktionen offengelegt). An Rücktritt denkt Wulff keinen Moment und beschädigt dadurch jeden Tag mehr das Ansehen des deutschen Bundespräsidenten. Wulff spricht vom „Stahlgewitter“, das er über sich ergehen lassen müsse. Mit diesem Bild beleidigt er all die deutschen Großväter und Urgroßväter, die ihre Gesundheit, ihr Leben in den „Stahlgewittern“ des 1. Weltkrieges verloren haben.
Wie lange dauert es noch, bis Herr Wulff dem Beispiel des schweizerischen Nationalbankpräsidenten, Herrn Hildebrand folgt?
[Merkel]