Süddeutsche Zeitung, vom 9. Februar 2013 16:01 „Politische Kultur Modernes Gekeife“, Kommentar von Kurt Kister
Link: http://www.sueddeutsche.de/politik/politische-kultur-modernes-gekeife-1.1595467
Auszug:
„Hahn hat gefragt „ob „unsere Gesellschaft“ – nicht er, nicht die FDP, nicht einmal die Hessen – schon so weit sei, „einen asiatisch aussehenden Vizekanzler noch länger zu akzeptieren“.
und
„Man muss schon böswillig sein, um die Äußerungen Jörg-Uwe Hahns über die Herkunft Röslers als Angriff auf den FDP-Chef zu werten“.
Rhoenblicks Kommentar:
Der Kommentar von Kurt Kister ist dümmlich, völlig daneben. Natürlich ist die Frage des Jörg-Uwe Hahn zutiefst rassistisch. Es ist bedenklich, dass ein solcher Mann wie Hahn in Hessen Integrationsminister ist – das muss ich mir auf der Zunge vergehen lassen: Hahn ist für die Integration verantwortlich. Es ist bedenklich, dass ausgerechnet in der FDP tolle Hunde frei herumlaufen, die das Image dieser für Deutschland äusserst wichtigen Partei demontieren – wie Hahn, Niebel und Kubicki durch dumme Sprüche. Die FDP ist die einzige Partei Deutschlands, die das Potential hat, die Deutsche, den Deutschen aus den Niederungen des Untertans (Heinrich Mann) herauszuführen. Philipp Rösler ist fast der einzige FDP-Politiker, der in der Lage ist klar und verständlich liberale Ziele zu formulieren.
Fortsetzung von Kisters Kommentar:
!“Politiker wie Gabriel, Dobrindt oder Kubicki hauen drauf und holen sich Bestätigung bei denen, die Krawall für eine scharfe politische Auseinandersetzung halten. Das ist leider Humbug und verdirbt die Sitten.
Als Journalist sollte man vorsichtig sein, wenn man sich über die Empörungskultur empört. Sie rührt ja nicht nur vom Gekeife des Schwarms im Netz her, sondern auch von der Vielzahl der Kommentatoren in Zeitungen, Radio und Fernsehen, von denen viele stets bereit sind, sich über alles aufzuregen, was sich nur missverstehen lässt.
Im politischen Bereich ist der Erregungskoeffizient zurzeit besonders hoch bei allem, was mit der FDP oder dem SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück zu tun hat. Wenn man als Schreiber oder Sprechschaugast da besonders dreinschlägt, erzielt man analog und digital den erwartbaren Beifall. Kommentator und Zweitkommentierende fühlen sich wohl dabei, haben mal wieder so richtig mutig hingelangt und können sich gegenseitig versichern, dass ihr sich selbst verstärkendes Tschingdarassa die öffentliche Meinung sei.
Wer nach alltäglichem Rassismus fragt, muss kein Rassist sein“.
Rhönblicks Kommentar:
Herr Hahn fragt in keiner Weise „nach alltäglichem Rassismus“. Hahn stellt in einer Frage fest, dass der Asiate Rösler fehl am Platze ist.
Fortsetzung von Kisters Kommentar:
„Ein Beispiel dafür ist die Aufregung um den hessischen FDP-Politiker Hahn. Er hatte in einem Interview gefragt, ob „unsere Gesellschaft“ – nicht er, nicht die FDP, nicht einmal die Hessen – schon so weit sei, „einen asiatisch aussehenden Vizekanzler noch länger zu akzeptieren“.
Man muss fast böswillig oder sehr parteiisch sein, um dies als Angriff auf FDP-Chef Rösler zu interpretieren. Es gibt in Deutschland leider zu viele Menschen, die Vorbehalte gegenüber solchen Leuten haben, die sie als anders empfinden. Das wollte der hessische Integrationsminister Hahn ausdrücken. Die Vorstellung, dass einer, der nach dem täglichen Rassismus fragt, deswegen selbst Rassist sei, ist hanebüchen“.