Kommentar in der „FAZ“ vom 25.02.2011, verfasst von Hoger Steltzner:
In der Banken- und Staatsschuldenkrise werden private Kredite in Billionenhöhe zur öffentlichen Schuld. Ökonomen und Unternehmer fordern mit Recht eine Umschuldung von überschuldeten Staaten und die Beteiligung der Gläubiger an den Verlusten, bevor die Allgemeinheit haftet.
Warum wollen Gegner einer Umschuldung um jeden Preis eine Euro-Wirtschaftsregierung?
Die Banken- und Staatsschuldenkrise ist eine Umverteilung in völlig neuer Dimension. Politiker, vom „alternativlosen Helfersyndrom“ befallen, retten erst eine Bank nach der anderen und nun im Euroraum auch noch ein Land nach dem nächsten. So werden private Kredite in Billionenhöhe zur öffentlichen Schuld. Die vorherigen Gewinne haben Investoren eingestrichen, die heutigen Verluste werden zu Lasten des Steuerzahlers sozialisiert. Rettungspolitiker stemmen sich gegen eine notwendige Entschuldung, obwohl sie ahnen, dass die extrem aggressive Geld- und Finanzpolitik neue Spekulationsblasen schafft. Nach Schätzungen von Hedgefonds betragen die Gesamtschulden weltweit fast 200 Billionen Dollar. Sie übertreffen damit die globale Wertschöpfung um fast 400 Prozent. Nullzinspolitik der Notenbanken und zusätzliche Kredite der Fiskalpolitiker verlängern das Schuldendrama nur. Am Ende drohen Kreditausfall und Inflation zugleich.
Vollständiger Text siehe „FAZ“ vom 25.02.2011 (Link vorhanden)
Kommentar von Rhoenblick:
Sind wir froh, dass die Schweiz nicht der EU angehört, dass wir noch unsere eigene Währung, unseren Schweizerfranken haben. Da die EZB, die EU-Staaten, auch Deutschland mit Frau Dr. Merkel als Kanzlerin an der Spitze die Gesetze des Marktes völlig ausser Kraft gesetzt haben ist die Zukunft des Euro sehr in Frage gestellt.
Eine Euro-Wirtschaftsregierung wird es nicht geben, da driften – zu Recht – die nationalen Interessen zu weit auseinander.
Vergessen und übersehen wir nicht, dass die Steuerzahlerinnen, die Steuerzahler in den EU-Ländern zur Finanzpolitik ihrer Länder, geschweige zu derjenige der EU, der Euro-Zone gar nichts zu sagen haben. Sie haben – z.B. in Deutschland – gar kein Stimmrecht in nationalen Angelegenheiten (ausser, wenn das „Grundgesetz“ zur Verfassung erhoben werden sollte – was am Sankt Nimmerleinstag geschehen wird). In Deutschland haben sie auf allen Ebenen – Bund, Land, Kommune – per Verfassung nichts zu sagen zur Haushaltspolitik, zu den Steuern. Sie dürfen diese nicht in Frage stellen, sie dürfen darüber gar nicht abstimmen; sie dürfen nur alle paar Jahre ihre Politiker-Kaste wieder wählen.